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WeltenFrauen: Fereschta Sahrai aus Afghanistan

WeltenFrauen: Fereschta Sahrai aus Afghanistan

„Repräsentiere ich durch diese Tracht mein Land? Oder repräsentiert diese Tracht mich?“
Aus der schönen Stadt Kabul in Afghanistan stammend, begab sich meine Familie über einen schwierigen und langwierigen Weg über Pakistan und Iran nach Deutschland.
Schon im zarten Alter von drei Jahren die Erfahrung von Flucht, Trennung und Wiedervereinigung zu machen, hinterließ in mir eine ewige Suche und Sehnsucht. Von nun an hieß es, zwei Kulturen gleichzeitig zu leben...

Fereschta Sahrai aus Afghanistan_Ellen Schmauss Photography

Zuhause bekam ich die afghanische Kultur vermittelt und außerhalb des Hauses fand meine Sozialisation in die deutsche Kultur statt. Von den ersten Kindergartenjahren, in denen ich mir die Sprache neu aneignen musste, führte mich mein Weg über die Schullaufbahn und mein Studium der französischen Philologie, Philosophie und Ethnologie schließlich in die afghanische Botschaft nach Berlin.

Dies war meine erste Begegnung mit meiner Heimat außerhalb der familiären Umgebung. Meine erste afghanische Tracht bekam ich in diesem Rahmen als Geschenk, trug diese auf kultur-politischen Events und repräsentierte hierdurch mein Land. In diesem Prozess stellte ich mir Fragen wie: Repräsentiere ich durch diese Tracht mein Land? Oder repräsentiert diese Tracht mich? In welchem Verhältnis steht mein Leben hier in Deutschland mit meiner Heimat und meinen Wurzeln? Und welche Rolle spielt diese Kleidung für meine Identität? Wie werde ich durch diese Kleidung wahrgenommen?

Fragen, die rein kognitiv kaum zu beantworten sind. Das Tragen dieser Tracht und die professionelle diplomatische Repräsentation meines Landes „innerhalb meines Landes“ beschreibt diese emotionale, kognitive und seelische Aggregation und Repräsentation meiner selbst wohl noch am besten.

Das spielerische Wechselspiel zwischen der Gegebenheit, dass ich diese Tracht mit Liebe und Stolz trage, und dass diese Tracht mich mit Ehre und Würde trägt, manifestiert sich in der Wahrnehmung meines Seins in einer Synthesis zu einer wandelnden Kosmopolitin.

Infos zur Ausstellung: weltenfrauen.com
Die Fotos können auch käuflich erworben werden: www.ellenschmauss.de

Text: Fereschta Sahrai
Foto: Ellen Schmauss

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